Julia Kathrin Knoll/Christian Greller: Von Hexen, Geistern und Verbrechern. Ein Rundgang zu den unheimlichsten Orten in Regensburg und Umgebung.

Battenberg-Gietl-Verlag, Regenstauf 2019, 170 S. mit vielen Farbabb., ISBN 978-3-86646-340-0, 17,90 €

 

Für alle, die sich ein wenig gruseln wollen, ist die kommende, dunkle Jahreszeit perfekt dafür geeignet, um an rätselhafte Ereignisse und grausame Straftaten erinnert zu werden, die einst vor unserer Haustür stattfanden. Die Regensburger Autorin Julia Kathrin Knoll hat sich auf die Suche nach magisch-mystischen Orten in Regensburg und Umgebung gemacht und dazu neben den historischen Fakten auch überlieferte Mythen und Legenden gesammelt. In manchen der mittelalterlichen Gemäuer in der Domstadt sollen Geister und Dämonen hausen, die die Besucher noch heute das Fürchten lehren. Schreckliche Pestepidemien, Seuchen und Kriege vergangener Jahrhunderte haben ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. Die Kriminalgeschichte der ehemaligen Freien Reichsstadt liefert spektakuläre Verbrechen und als grausiges Anschauungsmaterial die Folterinstrumente in der erhaltenen Fragstatt im Keller des Alten Rathauses. Anhand der eingefügten Stadtpläne kann jeder seine individuelle Lieblings-Schreckens-Tour durch Regensburg zusammenstellen.

 

Auch in der Umgebung der Oberpfälzer Hauptstadt gibt es eine Menge mysteriöse und geheimnisvolle Orte zu entdecken. Die Autorin berichtet unter anderem über das Sühnekreuz und die Irrlichter der Steinernen Brücke in Kallmünz, über den Freitod der Kallmünzer Prinzessin, den seltsamen Hiasl von Beratzhausen, die Zwerge in der Räuberhöhle in Etterzhausen und natürlich über die Weiße Frau von Wolfsegg, die so berühmt ist, dass ihr Fall sogar von einem New Yorker Parapsychologen untersucht wurde. Georg Rauchenberger, der Burg Wolfsegg 1933 kaufte, soll diesen Spuk sehr lange für Unsinn gehalten haben. Am 27. Juni 1973 erschien ihm aber dann die Weiße Frau – so liest man im Buch - als leuchtende Kugel im Burghof. An der Turmecke, wo man bei Ausgrabungen Verwesungsreste gefunden hatte, soll sie sich langsam in Nebel aufgelöst haben. Vier Monate später starb Georg Rauchenberger.

 

Alle Beschreibungen und Berichte wurden von der Autorin gründlich recherchiert; viele nützliche Informationen rund um die betreffenden Orte erleichtern sehr die Planung eines Besuchs. Zahlreiche stimmungsvolle Fotos, die Christian Greller anfertigte, illustrieren aussagekräftig und eindrucksvoll die Texte, so dass man diesen Bildband zum Durchblättern und Schmökern gern zur Hand nimmt.

 

(Text: Chr. Riedl-Valder, veröffentlicht in: Juraland 6, 2019, S. 20)

 

Julia Knoll / Christian Greller: Von Hexen, Geistern und Verbrechern.
Julia Knoll / Christian Greller: Von Hexen, Geistern und Verbrechern.