Renovierung der romanischen Wehrkirche in Penk ist nun gesichert

Wertvolles Denkmal im Unteren Naabtal

Die Wehrkirche in Penk (Foto: Riedl-Valder)

Endlich ist es geschafft! In der jüngsten Versammlung des Fördervereins „Penker Kircherl“ durften sich die Mitglieder erst einmal zufrieden zurücklehnen. Sie hatten den Beweis, dass Beharrlichkeit doch zum Ziel führen kann. Nach jahrelangem Kampf um die Sanierung des alten Gotteshauses ist die Finanzierung nun tatsächlich gesichert. Dabei war die Ausgangslage denkbar schwierig gewesen. Die Kirche befindet sich im Besitz der Pfarrei Pielenhofen. Baulastträger ist jedoch die Gemeinde Nittendorf, die eine Maßnahme in dieser Größenordung natürlich nicht allein stemmen kann. Die Gesamtkosten werden aktuell auf 740 000 Euro veranschlagt. Den Löwenanteil der Aufwendungen, rund 330 000 Euro, wird das Landesamt für Denkmalpflege übernehmen. Zu den noch fehlenden über 400 000 Euro steuert die Pfarrei 50.000 Euro bei. Die Diözese Regensburg wird sich mit einem Anteil von 18 Prozent, der Markt Nittendorf von 10 Prozent der Gesamtsumme beteiligen. Die Restsumme von 150 000 Euro will der Förderverein aufbringen. Er zählt mittlerweile 225 engagierte Mitglieder und Sponsoren. 

Der neue Vorsitzende Josef Biersack erinnerte daran, dass der Erfolg des Vereins maßgeblich Hans Schmid zu verdanken ist. Der Mesner von Pielenhofen, der im Frühjahr leider überraschend verstarb, hatte sich ganz der Rettung des Gotteshauses verschrieben und es zu seiner Lebensaufgabe gemacht, Mitstreiter und Geldmittel für den akut vom Verfall bedrohten Bau zu werben. ‘s Kircherl retten!“ Unter diesem Leitsatz hatte er im Mai 2009 den Förderverein ins Leben gerufen und in der Folgezeit mit der ihm eigenen, bewundernswerten Hartnäckigkeit alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um den Kampf um das Denkmal publik zu machen. Er organisierte Benefizveranstaltungen, leierte Forschungsprojekte zur Baugeschichte der Kirche an, und schaffte es, auch alle Verantwortlichen in den Ämtern für dieses Anliegen zu begeistern und an einen Tisch zu bringen. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, die Früchte seiner Arbeit zu sehen. 

Die Wehrkirche gehört zu den ältesten Gotteshäusern in Bayern. Jüngste Untersuchungen von Mörtelproben ergaben, dass das Langhaus schon um das Jahr 950 errichtet wurde, während der romanische Turm in die Zeit zwischen 1225 und 1250 datiert wird. Das Äußere des Gotteshauses vermittelt das trutzige Aussehen einer Festung. Man darf davon ausgehen, dass es in Kriegszeiten als wichtiger Schutzraum für die Bevölkerung der Umgebung diente. Dass es sich von Anfang an um eine „Leutkirche“ gehandelt hat, darauf verweist auch der volkstümliche Patron der Kirche, der hl. Leonhard. Er gilt als Beschützer der Landwirte und des Viehs. Die massiven, bis zu einem Meter dicken Wände sind aus Bruchsteinmauerwerk gearbeitet. Der Turm, der sich über dem Chor erhebt und gleich breit ist wie das Langhaus, hat Buckelquader und schartenförmige Fenster. Ungünstige Witterungseinflüsse und unsachgemäße Reparaturen führten dazu, dass der Bau zunehmend verfiel. Das Mauerwerk wurde feucht, der Putz bröckelte von den Wänden. Schimmel- und Algenbelag breiteten sich aus. Die Bänke und der Altar wurden von zerstörerischen Insekten angefressen. Eine Messfeier war deshalb schon seit Jahrzehnten nicht mehr möglich. Bereits in den 1990er Jahren gab es daher Überlegungen, den Bau für den Gottesdienst ganz aufzugeben. Laut Aussage von Fachleuten hätte die Kirche ohne eine professionelle Renovierung die nächsten fünfzig Jahre sicher nicht überstanden. 

Die genehmigten Sanierungsmaßnahmen werden nun mindestens drei Jahre dauern. Fleißige Helfer aus dem Verein haben bereits damit begonnen, den Fußboden im Innern zu entfernen. An die Kirchenstiftung Pielenhofen wurden rund 40 000 Euro überwiesen, damit die Arbeit des Architekten und die Voruntersuchungen, wie zum Beispiel die Analyse des Dachstuhls, bezahlt werden kann. Da sich durch die zusätzlich geplanten archäologischen Untersuchungen und den Einbau einer Lüftungsanlage die Kosten vermutlich noch erhöhen werden, sieht sich der Förderverein weiterhin in der Pflicht, mit allen Kräften für das Projekt zu kämpfen. Für den Rest des Jahres sind eine Reihe von Veranstaltungen geplant, mit deren Einnahmen die Kasse wieder aufgefüllt werden soll. So hoffen alle, dass das Wahrzeichen des Unteren Naabtals für zukünftige Generationen bewahrt bleiben kann.

Chr. Riedl-Valder

 Aus: Altbayerische Heimatpost 26, 2013, S. 26.