Programm 2019

 

Regionalgruppe Oberpfälzer Jura des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg

Programm 2019/2

 

21.09.19, 17.00 Uhr, Kelheim-Gronsdorf, Mühlenweg 29

Die Kapelle St. Georg in Gronsdorf

Führung mit Bernd Grune, Studiendirektor i. R. (Ihrlerstein)

Äußerlich wirkt sie schlicht, im Inneren beeindruckt die barocke Ausstattung und die gut erhaltenen, erst 1912 entdeckten gotischen Fresken mit ihren reichhaltigen Szenen. Steinmetzzeichen aus dem späten 14. Jh. deuten auf Regensburger Bauhandwerker. Nach der Führung Gelegenheit zum Gedankenaustausch im Gasthaus Schleuse.

Eintritt 4,- €; für HV-Mitglieder frei.

Kooperationspartner: Kelheimer Tourismus Initiative

 

16.10.2019, 19.00 Uhr, Velburg, Neuhaussaal

Das ehemalige Spital in Velburg

Vortrag von Gabriele Schneider

Heute noch erinnert das Spitalgebäude an der Alten Seubersdorfer Straße nahe der Kirche St. Leonhard an die einstige Stiftung einer „Bruderschaft für Sondersieche“. Auf welche Weise sich das Gemeinwesen um Arme und „Sondersieche“ (Lepröse) gekümmert hat, können wir zum Teil den Visitationsberichten von Oberweiling aus den Jahren 1576 bis1581 entnehmen, aber auch Ignaz Brunners Aufzählung von Stiftungen aus dem Jahr 1818 gibt darüber Aufschluss. Außerdem sind elf originale Rechnungsbücher des Velburger Spitals aus der Zeit von 1738 bis 1802 erhalten, die Einblick in die Aus- und Eingaben erlauben. Dabei handelt es sich um Abgaben verschiedenster Art (Natural- oder Geldleistungen), Almosen an Arme und Bedürftige, Darlehen an Bürger und Handwerker, Besoldung von Angestellten und Bezahlungen von Baumaßnahmen. Daraus ergibt sich ein lebendiges Bild der damaligen Lebensumstände und wirtschaftlichen Verhältnisse vieler Velburger Familien.

Da das Vermögen des Spitals durch Inflation und Krieg weitgehend verlorengegangen war, forderte der Staat 1962 die Stadt Velburg auf, die Stiftung aufzulösen, das Gebäude aber weiterhin für Bedürftige bereit zu halten.

Eintritt frei!

Kooperationspartner: Stadt Velburg - Kultur- und Heimatverein Velburg

 

Mittwoch, 30.10.2019, 14.30-16.00 Uhr, Regensburg, Jüdischer Friedhof,

Treffpunkt: Gasthaus „Unter den Linden“; der Weg endet an der Schillerstraße.

Führung mit Dr. Rosa Micus M.A.

Der heute als „alt“ bezeichnete jüdische Friedhof an der Schillerstraße wurde 1822 angelegt. Es ist der erste neuzeitliche Friedhof in Regensburg nach der Vertreibung der mittelalterlichen Gemeinde 1519 und der Verwüstung ihres Friedhofs. Seit dem Toleranzpatent von 1813, das den Angehörigen der jüdischen Religion Bürgerrechte zuerkannte, konnte sich wieder eine eigenständige jüdische Gemeinde in der nun zum Königreich Bayern gehörenden Stadt bilden. Erst durch Erweiterung und Neuordnung des Stadtparks um 1950 nahm der jüdische Friedhof an der Schillerstraße jene landschaftliche Einheit mit dem Park ein, wie wir sie heute erleben. Auch das Gelände des ehemaligen Lazarusfriedhofs wurde zu dieser Zeit in den Stadtpark integriert, in dessen östlichen Teil noch wenige Schützenhäuser aus dem Ende der reichsstädtischen Zeit stehen. – Unser Weg führt uns von den früheren Schützenhäusern, vorbei am alten Lazarusfriedhof, hin zum jüdischen Friedhof hinter einem Hügel am westlichen Ende des Stadtparks. Dort erfolgt die Besichtigung dieses alten jüdischen Friedhofs.

Gebühr: 4,- €; für HV-Mitglieder kostenlos!

 

Mittwoch 20. 11. 2019; 14.30 – 16.00, Regensburg

Treffpunkt: Kohlenmarkt ––– Ende: Ecke Gesandtenstraße / Glockengasse

Das jüdische Ghetto im Herzen der Stadt Regensburg

Rundgang mit Dr. Rosa Micus M.A.

Die historischen Orte internationaler Beziehungen Regensburgs liegen im Herzen der Altstadt, im Überschneidungsbereich der Westseite der ehemaligen Römermauer, wo sich die Stadt erstmals über die Kastellmauern hinaus entwickelte. Hier stoßen die Gebiete der Stadttopographie aneinander, die im hohen Mittelalter noch den Übergang der „Altstadt“ zur „urbs nova“ kennzeichneten. Gebiete, deren Straßenzüge zu allen Zeiten die erste Anschrift der Stadt waren, während der Neupfarrplatz erst im 18. Jahrhundert in dem Maße, in dem der Kohlenmarkt an Bedeutung verlor, als kommerzielles Zentrum mit Banken und Geschäften aufstieg. Der Weg führt vom Frühmittelalter bis ins 18. Jahrhundert, dem Werden der Handelsmetropole mit ihrem uralten jüdischen Zentrum und seinem Verlust 1519, dem Wiederaufstieg der Stadt als Ort der Reichstage, schließlich des Immerwährenden Reichstags.

Gebühr: 8,- €; für HV-Mitglieder kostenlos!

 

Freitag 22.11. 2019; 20:00 Uhr: Kloster Weltenburg, Festsaal

Das Adelsgeschlecht der Stingelheimer in der Region Kelheim

Vortrag von Studiendirektor a.D. Dieter Schwaiger, Kelheim

Die Stingelheimer von Thürnthenning waren ein altes niederbayerisches Adelsgeschlecht. Sie waren in der Gegend von Dingolfing beheimatet und erwarben auch in der Oberpfalz Hofmarken wie Kürn und Schönberg.

Der Vortrag beschäftigt sich mit der Stellung und den Besitzungen der Stingelheimer in der Region Kelheim, wo sie als Pfleger im Dienst des Landesherrn standen. Grabdenkmäler befinden sich in der Nikolauskirche von Bad Abbach, in der Franziskanerkirche Kelheim und in der Stadtpfarrkirche St. Laurentius in Neustadt a.d.Donau. Zu den bedeutendsten Angehörigen des Geschlechts zählte der Regensburger Domherr Christoph von Stingelheim (1570-1626). Er besaß Schloss und Hofmark Wildenberg und baute sich bei Neustadt a.d.Donau ein kleines Wasserschloss, genannt „Karpfenstein“. Christoph von Stingelheim liegt im Dom von Regensburg begraben. Sein Bruder Hans Walter war Kapuzinermönch in Salzburg und stiftete das Kapuzinerkloster in Donauwörth.

Veranstalter: Gruppe Geschichte der Weltenburger Akademie; Eintritt: 3,- €, für HV-Mitglieder frei.

 

Donnerstag, 28.11.2019, 19.30 Uhr, Hemau, Kulturstadel, Propsteigassl 4

"Therese von Hildburghausen – eine evangelische Königin im katholischen Bayern

Vortrag von Dr. Jutta Göller, Kelheim

Nach ihr wurde die Theresienwiese zu Füßen der Bavaria in München benannt, auf der jedes Jahr das Oktoberfest stattfindet: Therese von Hildburghausen (1792-1854), die zweite von drei evangelischen Königinnen in Bayern. Auf ihrem Weg nach München als königliche Braut Ludwigs I. kam Therese 1810 auch durch Hemau. Der Vortrag beleuchtet die Besonderheiten und Schwierigkeiten einer gemischt-konfessionellen königlichen Ehe.

Eintritt 3,- €; für HV-Mitglieder kostenlos.

Kooperationspartner: Kulturstadel Hemau e.V., Tangrintler Königstreue